25.06.2014: "Demografischer Wandel erfordert neue Strategien"

„An der Ursache ist nichts zu ändern, aber wir können und müssen in Gesellschaft und Politik darauf stärker als bisher reagieren.“ Das erklärte der Cuxhavener MIT-Kreisvorsitzende Dr. Dirk Timmermann nach einem Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema „Demografischer Wandel“. Dazu eingeladen hatte neben der Mittelstandsvereinigung auch der CDU-Stadtverband Otterndorf, der von Thomas Bullwinkel geleitet wird. Referent war der bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Elbe-Weser in Stade für den Bereich Aus- und Weiterbildung zuständige Geschäftsführer Dr. Bodo Stange.

Grundsätzlich sei in allen Industrieländern eine Überalterung der Bevölkerung festzustellen, berichtete Stange. „Die Zahl der 15- bis 30-Jährigen ist rückläufig, die der über 80-Jährigen steigt hingegen geradezu dramatisch an.“ Das bedeute auch ein Schrumpfen der Einwohnerzahlen, wenngleich der nicht gleichmäßig erfolge: So verzeichne beispielsweise die Stadt Zeven eine Bevölkerungszunahme, die Stadt Cuxhaven eine -abnahme. Daraus resultierten gleich mehrere Probleme, machte Stange deutlich.

Wenn weniger Menschen in einer Stadt leben, wird auch weniger Wohnraum benötigt. Viele Wohnviertel stammten aus den siebziger und achtziger Jahren. Es gebe einen Renovierungsstau. Schon jetzt sei festzustellen, dass so manche freiwerdende Immobilie „praktisch unverkäuflich“ sei.

Folgen gebe es auch für den Arbeitsmarkt, nämlich in Form eines Fachkräftemangels. Es scheiden mehr hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Erwerbsleben aus als junge hinzukommen. Dieses betreffe insbesondere die technischen Berufe und noch mehr die Pflegeberufe, denn aufgrund der Alterungsentwicklung würden hier mehr und mehr Arbeitskräfte benötigt.

Immerhin: 46 Prozent der in der Region Elbe-Weser tätigen Unternehmen haben bei einer Umfrage angegeben, dass sie in den nächsten 15 Jahren nicht von einem Fachkräftemangel betroffen seien. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass 54 Prozent betroffen sind. Und noch weitere Standortkriterien spielen für Unternehmen eine wichtige Rolle: die Verkehrsanbindung zum Beispiel oder die Frage nach einer verlässlichen Energieversorgung zu verlässlichen Preisen, aber auch die IT-Anbindung der Region, also die Breitbandverkabelung, ein schnelles Internet.

Für junge Fachkräfte, die in eine Region kommen möchten, seien insbesondere die Gesundheitsversorgung, die Einkaufsmöglichkeiten, das kulturelle Angebot und nicht zuletzt auch die schulische Situation von großer Bedeutung. Hier sei der Bereich Elbe-Weser als kritisch zu bewerten. So seien in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Grund-, aber auch Haupt-, Realschulen und Gymnasien von der Schließung bedroht, denn die Schülerzahlen werden deutlich sinken. Gleiches gilt auch für die Berufsbildenden Schulen, in denen so manche Klasse wegen Schülermangels geschlossen werden müsse – deshalb seien zukunftsweisende Konzepte als Reaktion auf die Entwicklung nötig.

Stange forderte eine differenzierte Betrachtungsweise: es mache einen großen Unterschied, ob in Hannover eine Klasse geschlossen werden müsse oder in der ländlichen Region Elbe-Weser, allein schon wegen der dadurch entstehenden Fahrzeiten zur Schule und wieder nach Hause. Hier gelten eineinhalb Stunden je Strecke für durchaus zumutbar. Es müsse besondere Angebote für die Fläche geben, sagte Stange, und nannte als Beispiele das Sparkassenmobil, den Marktwagen und in Schulen flexible Unterrichtsformen.

„Die Richtlinien für die Klassengrößen und den Bestand von Schulstandorten müssen an die Erfordernisse im ländlichen Raum angepasst werden, weil sonst zu viele Schulen geschlossen und die Fahrwege für die jungen Schülerinnen und Schüler unzumutbar lang werden“, fordert der MIT-Kreisvorsitzende Dr. Dirk Timmermann. „Beim Thema ‚Demografischer Wandel‘ sind Ideenreichtum und Mut zu Neuem gefragt“, ist er sicher. „Es gibt hier noch viel zu tun“.

 

23.04.2014: Mittelstandsvereinigung trifft sich in Bremervörde

Vor kurzem traf sich die Mittelstandsvereinigung der CDU (MIT) zu ihrer jährlichen Bezirkstagung im Hotel Daub in Bremervörde. Die Delegierten konnten dabei als ihren Ehrengast und Redner den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Enak Ferlemann MdB in ihrer Mitte begrüßen. Zudem sprachen Landrat Hermann Luttmann und CDU-Bürgermeisterkandidat Detlev Fischer ein Grußwort zur Versammlung.

In seinem Referat betonte Ferlemann die enorme Bedeutung der Küstenautobahn A20 sowohl für die Verbesserung der überregionalen Verkehrsanbindung als auch für die Entwicklung der Elbe-Weser-Region. Eine besondere Aufmerksamkeit widmete er dabei der Funktion der A20, westlich von Hamburg eine echte Elbquerung zu ermöglichen. Gerade vor dem Hintergrund der zahlreichen anstehenden Sanierungsmaßnahmen an Autobahnen und Straßen im Verkehrsnadelöhr Hamburg und der weiter ansteigenden Güterverkehre sei es von großer Wichtigkeit, Hamburg vom Durchfahrtsverkehr zu entlasten.Ansonsten drohe der Hansestadt in absehbarer Zeit und auf Dauer ein Verkehrsinfarkt, der den ohnehin schon bestehenden Stau noch übersteigen werde.

Der MIT-Bezirksvorsitzende Dr. Dirk Timmermann aus Cuxhaven und der MIT-Kreisvorsitzende Friedrich Michaelis bedankten sich bei Ferlemann für die klaren Worte und brachten ihre Unterstützung für die A20 zum Ausdruck.Auch Hermann Luttmann und Detlev Fischer sprachen sich unmissverständlich für den Bau der Autobahn aus. Beide betonten, dass mit der baldigen Realisierung der Umgehungsstraße von Minstedt die Möglichkeiten von Kreis und Stadt zur Entlastung der Bremervörder Innenstadt nahezu erschöpft seien.Sie baten Ferlemann darum, sich auch in Zukunft so engagiert in Berlin für die Interessen der Region einzusetzen.

Demografischer Wandel erfordert neue Strategien
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MIT-Bezirksvorsitzender Dr. Dirk Timmermann, Staatssekretär Enak Ferlemann, Landrat Hermann Luttmann, Bürgermeisterkandidat Detlev Fischer, MIT-Kreisvorsitzender Friedrich Michaelis

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